Wir durften nun den Sektor betreten und können es nicht wirklich begreifen oder erklären. Der Club ist auf den ersten Blick trocken, sauber und riecht sogar noch nach Sektor. Es scheint eine unfassbar glückliche Fügung, dass der hintere Teil des Kopfbaus mit dem Club und vielen Proberäumen trotz des riesigen Feuers und ca. 1 Mio. Liter Wasser nicht völlig zerstört wurde. Die restlichen Lager, Proberäume und Werkstätten im Ostanbau scheinen auf den ersten Blick auch in großen Teilen unzerstört und es beginnen bereits Sichtung und Beräumung.

Allerdings ist noch offen, was am Gebäude gemacht werden muss. Wie es um den Bau, das Dach, die Statik bestellt ist, wissen wir erst nachdem der Statiker, Gutachter*innen und die zuständigen Behörden alle Schäden untersucht haben. Außerdem muss der Zugang zum abgebrannten Teil des Gebäudes noch gesichert werden. Ein möglicher Betrieb ist erst nach allen Aufräum- und Abrissarbeiten möglich, was nach bisherigen Prognosen wohl mindestens 3 Monate in Anspruch nehmen wird. In dieser Zeit werden das Gebäude und das Außengelände nicht benutzbar sein. 

Bitte habt Verständnis, dass wir uns etwas von der Berg und Talfahrt der letzten Tage erholen müssen. Wir freuen uns über die positiven Entwicklungen und sind euch allen unglaublich dankbar für die überwältigende Unterstützung.

Wir beobachten und unterstützen das plötzlich aufkommende Interesse der Politik an Proberäumen und der Club-Kultur und hoffen, dass diese sich jetzt nicht still zurückzieht, sondern das Thema dennoch angeht und so Ersatz für die vielen weggefallenen Orte der letzten Jahre und Lösungen für die Verdrängung der Clubkultur schafft.

Aktuell sieht es danach aus, dass so lange der Club komplett geschlossen ist, „nur“ die laufenden Verbindlichkeiten und Kosten für die Gehälter anfallen. Die Ausfälle von weiteren Monaten sind aber für  uns nach der Pandemie dennoch nicht zu stemmen und öffentliche genehmigte Gelder waren auch in den letzten zwei Jahren mit erheblicher Verzögerung abrufbar.

Unabhängig der Lage sind wir wirklich extrem beeindruckt von der Solidarität. Das Klubnetz hat einen Spendenkanal ins Leben gerufen, weil wir den vielen Spendenanfragen nicht mehr Herr wurden und unüberschaubare private Sammelkonten verhindern wollten. Innerhalb von nicht mal einer Woche habt letztlich ihr alle Spenden in Höhe von über 20.000 € gesammelt.

Wie das Geld genau eingesetzt werden kann und sollte, werden wir euch mitteilen, sobald wir es wissen.

Wir möchten allen Spender*innen danken, allen Menschen, die die viele Hilfeaufrufen gestartet beziehungsweise moderiert haben. Dass es uns noch gibt, haben wir in erster Linie dem tage- und nächtelangen unermüdlichen Einsatz der Feuerwehr, THW und Polizei zu verdanken und der vom Herrn Nestler getroffenen Brandschutzmaßnahmen in Form der Brandschutzwände.

Ohne euch alle würde es uns nicht mehr geben.

Danke Danke Danke!!!